SEO-Themencluster: Struktur, Aufbau und Praxisbeispiele
Ein Themencluster besteht aus einer zentralen Seite – der sogenannten Pillar Page – und mehreren ergänzenden Seiten, die ein gemeinsames Thema behandeln:

So entsteht eine klare Struktur: für Google, für Nutzer – und für dich als Website-Betreiber.
In diesem Artikel zeige ich dir:
✅ Was ein Themencluster ist (und was nicht)
✅ Wie du ein vollständiges Themencluster aufbaust
✅ Wie Pillar Pages und Content Cluster zusammenarbeiten
✅ Und wie du die interne Verlinkung so steuerst, dass dein gesamtes Cluster besser rankt als jede Einzelseite für sich.
Inhalt
Was ist ein Themencluster?
Ein Themencluster ist eine inhaltliche Strukturierung von Seiten, bei der mehrere thematisch zusammenhängende Seiten gebündelt werden.
Ziel: eine klare, SEO-freundliche Struktur, in der sich sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen einfach zurechtfinden.
Die Idee dahinter:
Google bewertet Seiten nicht mehr isoliert, sondern im thematischen Kontext. Wenn du mehrere Artikel zu einem Thema verfasst und diese sinnvoll miteinander verlinkst, versteht Google dein Fachgebiet besser – und belohnt dich mit mehr Sichtbarkeit.
Was gehört zu einem Themencluster?
Ein vollständiges Themencluster besteht immer aus zwei Elementen:
- Pillar Page
Eine zentrale Übersichtsseite, die das gesamte Thema grob abdeckt.
Beispiel: „Gartengestaltung“ - Content Cluster
Mehrere Unterseiten, die jeweils einen spezifischen Aspekt dieses Themas behandeln.
Beispiel: „Gartenwege anlegen“, „Beetplanung für Anfänger“, „Rasenpflege im Sommer“
Alle Clusterseiten verlinken zur Pillar Page – und idealerweise auch untereinander. Die Pillar Page verlinkt wiederum auf alle dazugehörigen Inhalte.
So entsteht ein in sich geschlossenes Netz – für Nutzer leicht navigierbar, für Google logisch und thematisch sinnvoll.
Themencluster erstellen in 6 Schritten
Ein Themencluster ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis einer durchdachten Struktur.
Wenn du ihn richtig aufbaust, entsteht eine inhaltliche Architektur, mit der du langfristig Sichtbarkeit, Autorität und Nutzerbindung erreichst.
Hier zeige ich dir, wie du einen Themencluster in sechs einfachen Schritten entwickelst.
Schritt 1: Zentrales Thema festlegen
Jedes Cluster beginnt mit einem klar definierten Oberthema.
Beispiel: „Gartengestaltung“, „Datenschutz im E-Commerce“, „Content Marketing für Start-ups“
Wichtig:
Das Thema muss breit genug sein, um mehrere Unterthemen zuzulassen – aber fokussiert genug, damit es eine klar abgegrenzte Bedeutung hat.
Schritt 2: Pillar Page konzipieren
Die Pillar Page ist die zentrale Seite, die einen Überblick über das gesamte Thema gibt.
Sie ist nicht zu tief, sondern fungiert als Einstieg und Verlinkungspunkt zu den Detailseiten.
Inhaltlich sollte sie:
- die wichtigsten Fragen anreißen
- einen klaren Überblick geben
- auf die tiefergehenden Artikel (Clusterseiten) verlinken
Schritt 3: Unterthemen festlegen
Erstelle eine Liste mit allen Unterthemen, die aus dem Hauptthema logisch hervorgehen.
Nutze dazu:
- Verwandte Keywords, die deine Zielgruppe sucht
- Fragen in Google Autocomplete, People Also Ask, Foren
👉 In den Artikeln Keyword-Recherche (mit Ahrefs) und Keyword-Recherche mit Gratis-Tools findest du eine detaillierte Anleitung.
Beispiel (Thema: Gartengestaltung):
- Rasen anlegen
- Wege pflastern
- Bepflanzung nach Jahreszeiten
- Gartenmöbel auswählen
Schritt 4: Content Cluster strukturieren
Jetzt geht’s ans Gruppieren:
Ordne deine Ideen logisch – von allgemein → spezifisch.
Du kannst dazu ein Mindmap-Tool nutzen oder einfach eine Tabelle in Notion, Excel oder Google Sheets.
Vermerke direkt:
- Seitentitel (H1)
- Fokus-Keyword
- Zweck (Ratgeber, Vergleich, Anleitung etc.)
Schritt 5: Inhalte erstellen
Beginne mit den Clusterartikeln und erstelle dann die Pillar Page.
Achte darauf:
- inhaltliche Überschneidungen zu vermeiden
- jeden Artikel auf eine eigene Suchintention auszurichten
- jeden Artikel für ein spezifisches Focus Keyword zu optimieren
- Verlinkungen zur Pillar Page + untereinander zu setzen
Schritt 6: Interne Verlinkung
Verlinke jede Clusterseite zurück zur Pillar Page – idealerweise im Einleitungsteil.
Die Pillar Page wiederum sollte alle Clusterartikel prominent aufführen, z. B. als Linkliste, Inhaltsverzeichnis oder Teaserboxen.
Optional:
Auch Querverlinkungen zwischen thematisch angrenzenden Clusterartikeln verbessern die Nutzerführung und helfen Google beim Kontextverständnis.
Interne Verlinkung innerhalb eines Themenclusters
Ein Themencluster funktioniert nur, wenn die einzelnen Seiten auch logisch miteinander verbunden sind.
Die interne Verlinkung ist dabei nicht nur eine technische Maßnahme, sondern der entscheidende Hebel, damit Google die Struktur deines Clusters versteht – und deine Pillar Page als zentralen Knotenpunkt anerkennt.
Warum interne Verlinkung so wichtig ist
- Sie hilft Google, die thematische Tiefe und Zusammengehörigkeit deiner Inhalte zu erkennen
- Sie verteilt die interne Linkkraft (Link Juice) strategisch – vor allem hin zur Pillar Page
- Sie verbessert die Nutzerführung und damit die Verweildauer und Conversion-Wahrscheinlichkeit
Grundprinzip: Vom Detail zurück zur Übersicht
Jede Clusterseite sollte mindestens:
- einmal prominent zur Pillar Page verlinken (z. B. direkt in der Einleitung oder als Infobox)
- verwandte Clusterseiten verlinken, wenn ein logischer Bezug besteht
Die Pillar Page wiederum verlinkt alle relevanten Clusterartikel – am besten in einem Inhaltsverzeichnis
Beispiel
Clusterseite:
„Stromspartipps für Familienhaushalte“
→ Verlinkung auf:
- „Standby-Modus vermeiden“
- „Haushaltsgeräte mit hohem Verbrauch“
- zurück zur Pillar Page „Strom sparen“
Pillar Page:
→ Enthält direkt unter der Einleitung eine strukturierte Auflistung mit Links zu allen Detailseiten:
- „LED vs. Halogen“
- „Smart-Home-Systeme“
- „Stromspartipps für Familienhaushalte“
- usw.
Tipps für die Verlinkung
- Verwende klare, beschreibende Anchor-Texte (z. B. „Vergleich von LED- und Halogenlampen“, nicht „hier klicken“)
- Setze maximal 2–5 interne Links pro Abschnitt, je nach Textlänge
- Verwende besonders wichtige Links weiter oben auf der Seite
Contentpflege von Themenclustern
Ein Themencluster ist kein starres Gebilde – sondern eine dynamische Struktur, die mit deiner Website wächst.
Wer langfristig erfolgreich sein will, muss sein Cluster regelmäßig pflegen, aktualisieren und gezielt erweitern.
Nur so erreichst du dauerhaft Top-Platzierungen und bleibst der Konkurrenz inhaltlich immer einen Schritt voraus.
Warum die Pflege von Clustern entscheidend ist
Google bevorzugt Seiten, die aktuell, relevant und vollständig sind.
Veraltete Artikel, tote Links oder fehlende Ergänzungen können dazu führen, dass dein Cluster an Sichtbarkeit verliert – selbst wenn die Pillar Page noch rankt.
Regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass:
- alle Inhalte auf dem neuesten Stand sind
- sich neue Suchintentionen in deiner Zielgruppe abbilden lassen
- interne Verlinkungen stabil bleiben
- du Rankingverluste frühzeitig erkennst und gegensteuerst
So pflegst du dein Themencluster effizient
1) Setze Erinnerungen für Updates
– Überprüfe Pillar Pages alle 6 Monate
– Clusterartikel jährlich oder nach relevanten Veränderungen
2) Kontrolliere interne Verlinkungen
– Nutze Tools wie Screaming Frog oder Ahrefs, um defekte oder vergessene Links zu finden
– Ergänze neue Artikel in bestehende Linkstrukturen
3) Ergänze neue Themen gezielt
– Analysiere, welche Suchanfragen neu aufgekommen sind
– Nutze Tools wie AnswerThePublic, Google Trends oder ChatGPT, um neue Contentideen zu finden
– Ergänze nur Artikel, die wirklich eine neue Intention abdecken
4) Halte deine Pillar Page aktuell
– Füge neue Artikel ins Inhaltsverzeichnis ein
– Entferne veraltete Abschnitte oder Links
– Aktualisiere Einleitungen, Beispiele und Zahlen regelmäßig
Tipps für die Planung
Wenn dein erster Themencluster steht, kannst du die Methode für weitere Themenbereiche anwenden:
- Lege ein Template für deine Clusterplanung an (z. B. in Notion oder Google Sheets)
- Plane pro Cluster: 1 Pillar Page + 6–15 Clusterartikel
- Nutze interne Verlinkung zwischen Clustern, wenn sie logisch verbunden sind (z. B. „Content-Marketing“ ↔ „Social Media Strategien“)
Tipp: Wenn du GPT bereits mit deinen Texten trainiert hast, kannst du neue Clusterartikel automatisiert und dennoch in deinem Stil erstellen lassen.
👉 In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit ChatGPT Texte, wie von dir auf Knopfdruck erstellst.
Übersicht mit Mindmap behalten
Ein funktionierender Themencluster beginnt mit einer klaren Struktur.
Damit du nicht den Überblick verlierst, lohnt es sich, deine Inhalte visuell zu planen – und dafür gibt es ein Tool, das sich besonders bewährt hat: XMind
XMind: Themencluster per Mindmap planen
XMind ist ein kostenloses Mindmapping-Tool, mit dem du deine Cluster-Ideen übersichtlich darstellen kannst.
Gerade bei komplexen Themen hilft dir die visuelle Darstellung, schnell zu erkennen:
- Welche Inhalte bereits existieren
- Welche Unterthemen du noch brauchst
- Wie die Beziehung zwischen Pillar Page und Clusterseiten aussieht
- Wo es sinnvolle Querverlinkungen geben könnte
So gehst du vor:
- Erstelle einen neuen Hauptknoten
→ Das ist dein übergeordnetes Thema bzw. die Pillar Page
z. B. „Strom sparen“ - Füge erste Unterknoten hinzu
→ Diese bilden die Clusterseiten zu konkreten Unterthemen
z. B. „Standby vermeiden“, „Gerätevergleich“, „Stromkosten im Haushalt“ - Strukturiere deine Cluster logisch
→ Sortiere die Unterseiten nach Phasen, Nutzerinteressen oder Tiefe
→ Verwende Farben oder Icons, um z. B. geplante vs. veröffentlichte Seiten zu unterscheiden - Notiere Zusatzinfos direkt am Knoten
→ z. B. Fokus-Keyword, Zielgruppe oder Status (geplant / in Arbeit / online)
Vorteile von XMind
✅ Kostenlos in der Basisversion
✅ Klarer Export als Bild oder PDF
✅ Einfach zu bedienen – auch ohne Designkenntnisse
✅ Ideal, um dein Cluster-Konzept mit Team oder Kunden zu teilen
Fazit
Viele denken beim Thema SEO noch in einzelnen Seiten oder Keywords.
Doch Google denkt längst in Themen, Beziehungen und Strukturen.
Einzelne Inhalte sind wichtig – aber erst durch ihren Zusammenhang entsteht Relevanz.
Genau deshalb sind Themencluster heute eine der effektivsten Strategien, um:
✅ bessere Rankings zu erzielen
✅ Inhalte logisch zu strukturieren
✅ neue Ideen strategisch zu planen
✅ und deine Website langfristig als thematische Autorität zu etablieren
Warum du Themencluster heute brauchst
- Sie helfen Google, deine Website inhaltlich einzuordnen
- Sie geben Nutzern klare Orientierung
- Sie machen Contentplanung skalierbar und messbar
- Sie sind das Fundament für Topical Authority
Ob du einen Blog, ein lokales Business oder eine komplexe Plattform betreibst – Themencluster sorgen dafür, dass Inhalte nicht einfach nur gefunden, sondern verstanden und vernetzt werden.
Nächster Schritt für dich
Wenn du wissen willst, wie du aus Keywords systematisch Cluster entwickelst, lies meinen Artikel 👉 Keyword Clustering in 4 Schritten
Häufige Fragen
Was ist der Unterschied zwischen einem Keyword Cluster und einem Themencluster?
Keyword Cluster:
Hier geht es darum, ähnliche Suchbegriffe zu gruppieren, um sie auf einer Seite gemeinsam zu behandeln. Fokus: Keyword-Zuordnung.
Themencluster:
Hier geht es um die Website-Struktur: Eine übergeordnete Pillar Page und mehrere Unterseiten, die einzelne Aspekte abdecken. Fokus: Content-Architektur und interne Verlinkung.
Die beiden Konzepte ergänzen sich – aber sie sind nicht dasselbe.
Wie viele Seiten braucht ein Themencluster?
Das hängt vom Thema ab. Als grobe Orientierung:
- Pillar Page: immer 1
- Clusterseiten: idealerweise über 5 (meist 5 – 15)
Wichtig ist nicht die Anzahl – sondern, dass jede Seite einen klar abgegrenzten Aspekt behandelt und eine eigene Suchintention erfüllt.
Muss die Pillar Page auf der Startseite verlinkt sein?
Nein. Wichtiger ist, dass sie intern gut verlinkt ist – z. B. über die Hauptnavigation, eine Themenseite oder verwandte Artikel.
Pillar Pages sollten gut erreichbar sein, aber müssen nicht zwingend auf der Startseite sitzen.
Funktionieren Themencluster auch für kleine Websites?
Ja – sogar besonders gut. Statt 20 isolierte Artikel zu veröffentlichen, kannst du mit 1 Pillar Page + 5 gezielten Unterseiten sofort ein starkes thematisches Signal senden. Gerade in Nischen oder lokalem SEO ein echter Vorteil.
Sollte ich ein Themencluster auf einmal veröffentlichen?
Dies spielt kaum eine Rolle. Du kannst mit der Pillar Page und 1–2 Artikeln starten und die weiteren Inhalte nach und nach veröffentlichen. Wichtig ist: Sobald sie online sind, sauber verlinken.
Nils Peter Neumann
Ich bin Autor dieses Blogs und arbeite als SEO Experte für Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schreibe JETZT deine Nachricht in das Kommentarfeld, wenn du Fragen zu Themenclustern oder SEO hast!